Wie wichtig ist Rendite für deine Altersvorsorge?
- ansgarluerwer
- 1. Apr. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Juli 2020

Was hat eigentlich Rendite mit Altersvorsorge zu tun? GANZ VIEL! Wie schon im zweiten Schritt besprochen ist Altersvorsorge im Grund nichts anderes, als in einer ersten Phase Geld anzusparen (bis zum Rentenbeginn), um das angesparte Geld im Ruhestand verbrauchen zu können. Eine gute Rendite/ Verzinsung hilft dabei, mit einem möglichst geringen Beitrag ein Sparziel zu erreichen.
Wenn Du beispielsweise innerhalb von 30 Jahren 100.000€ ansparen willst, hat der Zins folgende Auswirkung auf den monatlichen Sparbeitrag, den Du zurücklegen musst:
Bei einer jährlichen Verzinsung von 0% müsstest Du monatlich 278€ zur Seite legen.
Bei einer jährlichen Verzinsung von 3% müsstest Du monatlich 171€ zur Seite legen.
Bei einer jährlichen Verzinsung von 6% müsstest Du monatlich 99€ zur Seite legen.
Fazit für Dich: Je höher die Rendite, desto weniger musst Du für das Alter zurücklegen und Du hast mehr Geld für andere Dinge!Das gilt auch bei der Wahl der Rentenversicherung!
Die Frage ist jedoch, welche Renditeerwartung Du annehmen kannst. Viele Anbieter von Rentenversicherungsprodukten thematisieren diese Fragestellung leider gar nicht oder treffen pauschale Annahmen. So sieht man es häufig, dass eine jährliche Rendite von konstant 6% angenommen wird. Die Kapitalanlage (z.B. ob man mehr in Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere investiert ist) oder aber der Anlagehorizont, werden dabei vernachlässigt. Dies ist allerdings oftmals zu einfach gedacht, da insbesondere die gerade angesprochenen Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
Um die Frage nach einer möglichst realistischen Renditeerwartung beantworten zu können, könnte man die unterschiedlichen Produkte mit einem finanzmathematischem Modell bei unterschiedlichsten Entwicklungen simulieren. Bei diesen Entwicklungen (in der Praxis werden oftmals 10.000 unterschiedliche Szenarien betrachtet) sind dann natürlich besonders schlechte, mäßige und besonders gute Entwicklungen vorhanden. Die unterschiedlichen Renditeergebnisse kann man dann sortieren und zu folgenden fünf Kennzahlen zusammenfassen:
Katastrophen-Fall: Durchschnitt der 500 schlechtesten Renditen
Pessimistischer Fall: Durchschnitt der 2.000 schlechtesten Renditen
Mittlerer Fall: Durchschnitt aller 10.000 Renditen
Optimistischer Fall: Durchschnitt der 8.000 besten Renditen
Traum- Fall: Durchschnitt der 2.000 besten Renditen
Die verschiedenen Altersvorsorgeprodukte unterscheiden sich jetzt natürlich dadurch, wie hoch denn diese fünf Renditen jeweils sind. In der folgenden Tabelle siehst Du den Vergleich eines Produktes ohne Garantien (also eine ausschließlich kapitalmarktnahe Anlage) und Produkte mit einer Garantie, bei denen zum Rentenbeginn mindestens die eingezahlten Beiträge zur Verfügung stehen. Bei beiden Produkten wird angenommen 30 Jahre lang einen monatlichen Beitrag zu sparen. Nach einer solchen Analyse könntest Du die folgenden Renditeerwartungen feststellen:
Beispielhafte Darstellung:

Man erkennt also Folgendes:
Bei einem Produkt mit Garantie kannst Du kein Geld verlieren. Im hier betrachteten schlimmsten Fall bekommst Du sogar noch eine Rendite von 0,47% pro Jahr.
Bei einem Produkt ohne Garantien kann man - wie der Name schon sagt - im pessimistischen Fall auch Verluste machen (in diesem Fall eine jährliche Rendite von -1,72%) Dafür ist auch das Renditepotential eingeschränkter: Im optimistischen Fall erhälst Du in diesem Beispiel "lediglich" eine jährliche Rendite von 5,45% Das Produkt ohne Garantien hat hingegen auch sehr hohe Renditechancen (z.B. hier im optimistischen Fall eine jährliche Rendite von 7,27%)
Bei dem Produkt mit Garantie ist die Spannbreite der möglichen Ergebnisse also deutlich kleiner. Du hast weniger Risiko nach unten, die Chancen nach oben sind aber auch begrenzt. Für die weitere Planung Deiner Altersvorsorge müsstest Du nun zwei Entscheidungen treffen. Die erste Entscheidung betrifft das Produkt und somit, ob Du ein Produkt mit oder ohne Garantie benötigst. Die zweite Entscheidung bezieht sich auf die Höhe der erwarteten Rendite. Du solltest Dich (mit Hilfe Deines Beraters) für eine realistische Renditeerwartung entscheiden, mit der dann im weiteren Verlauf Deine Altersvorsorge berechnet wird.




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