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Die Rürup-Rente

Fördermöglichkeiten in der Altersvorsorge werden oftmals unterschätzt. Hier zeigen wir euch alle Fakten rund um die Rürup-Rente (Schicht 1)

Was ist die Rürup-Rente (oder auch Basis-Rente genannt)?

Ähnlich wie bei der Riester-Rente ist die Rürup-Rente (alternativ auch Basis-Rente) nach einem Politiker, benannt. Als einer der so genannten Wirtschaftsweisen entwickelte der Politiker Bert Rürup die später als Rürup-Rente getaufte Zusatzversicherung. Insbesondere für Menschen, die nur wenige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hatten, sollte mit der Rürup-Rente eine Zusatzabsicherung zur gesetzlichen Rentenversicherung geschafft werden.

Wann könnt ihr eine Rürup-Rente abschließen?

Eigentlich kann jeder eine Rürup-Rente abschließen. Die Vorteile dieses Modells liegen aber besonders in der steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge (bis zu bestimmten Höchstgrenzen), wodurch die Rürup-Rente umso interessanter wird, je höher euer Steuersatz während des Berufslebens ist.

Welchen Steuervorteil bietet die Rürup-Rente?

Der Vorteil der Rürup-Rente liegt in der Absetzbarkeit der Beiträge; somit müsst ihr dadurch weniger Steuern zahlen. Eigentlich wirkt damit die Rürup-Rente steuerlich betrachtet genauso wie die gesetzliche Rentenversicherung.

Tipp:

Die folgenden steuerlichen Auswirkungen sind (wie häufig bei Steuerfragen) relativ komplex und können einen auch schnell mal verwirren. Ihr könnt es euch auch einfach machen und bei uns eine individuelle Analyse anfordern oder ein Beratungsgespräch vereinbaren – kostenlos! Wir werden dann automatisch alle Facetten für euch berücksichtigen.

Die steuerliche Wirkung könnt ihr gemäß der folgenden zwei Schritte berechnen:

  1. Berücksichtigung der Höchstgrenze: Die Rürup-Rente gehört zur Säule der Basisversorgung. Zu dieser Säule gehört beispielsweise auch die gesetzliche Rentenversicherung oder aber auch vergleichbare Versorgungseinrichtungen. Die Beiträge zur Basisversorgung sind bis zu einer Höchstgrenze (in 2020: 25.046€ für Ledige und 50.092€ für Verheiratete) steuerlich anrechenbar. Im ersten Schritt solltet Ihr die bereits vorhandenen Beiträge (inkl. möglicher Arbeitgeberanteile) von dieser Höchstgrenze abziehen. Der restliche Betrag verbleibt für eine steuerlich geförderte Rürup-Rente.

  2. Im zweiten Schritt müsst ihr berücksichtigen, dass (abhängig vom jeweiligen Jahr) nur ein gewisser Prozentsatz des Beitrages absetzbar ist. In 2020 sind dies 90% und dieser Prozentsatz steigert sich um jährlich 2%, bis 2025 die 100%ige Absetzbarkeit der Beiträge vorliegt.

Das folgende Beispiel soll dies verdeutlichen:

Wir gehen von einem Arbeitnehmer (Single) mit einem Jahreseinkommen von 50.000€ und einer bereits bestehenden Rürup-Rente (Jahresbeitrag: 1.200€) aus.

Rürup_Grafik_2.png

*Für eine bessere Nachvollziehbarkeit der Rechnung haben wir durchgehend mit einem Steuersatz von 42,5% (inkl. Soli) gerechnet.

In diesem Beispiel kann sich der Kunde also fast die Hälfte des Beitrags über seine Steuererklärung am Ende des Jahres wieder zurückholen. Der Staat hilft also bei dieser Art der Altersvorsorge massiv mit!

Wie erfolgt die Besteuerung im Rentenbezug?

Bei der Rürup-Rente handelt es sich um eine so genannte nachgelagerte Besteuerung. Das bedeutet, dass ihr zwar vor Rentenbeginn teilweise große Steuervorteile genießt, im Rentenbezug aber Steuern auf die Rente zahlen müsst.

Hört sich erst einmal so an, als würde damit der eigentliche Vorteil wieder aufgehoben. In den meisten Fällen ist aber die steuerliche Belastung im Ruhestand deutlich geringer als der Steuervorteil vor Rentenbeginn.

Eines ist noch wichtig: je nachdem, wann ihr in Rente geht, ist nicht die volle Rente steuerpflichtig, sondern nur ein Teil davon. Der steuerpflichtige Anteil hängt davon ab, in welchem Jahr die Rente zum ersten Mal gezahlt wird. Er steigt bis 2040 schrittweise auf 100 %. Wird die erste Rente beispielsweise 2035 gezahlt, so sind 95% der Renten zu versteuern. Dieser Satz ändert sich dann aber ein Leben lang nicht mehr.  

Rürup_Grafik_1.JPG

Geht ihr im Jahr 2040 oder später in Rente, müssen demnach 100% der ausgezahlten Renten mit eurem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Da dieser Steuersatz allerdings in vielen Fällen deutlich geringer ist als während des Berufslebens, ergibt sich alleine daraus ein großer Vorteil.

Tipp:

In unseren kostenlosen Analysen berücksichtigen wir natürlich sämtliche Effekte, so dass sowohl alle Vor- aber auch alle eventuellen Nachteile berücksichtigt werden.

Was ist das Besondere an der Rürup-Rente?

Die Rürup-Rente soll als Unterstützung / Ersatz für die gesetzliche Rentenversicherung dienen. Daher sind an die steuerlichen Förderungen auch einige Anforderungen gestellt. Die folgenden Punkte solltet Ihr auf jeden Fall berücksichtigen, wenn ihr euch für eine Rürup-Rente entscheidet:

 

Der wichtigste Unterschied zu einer nicht geförderten privaten Rentenversicherung: Das angesparte Kapital lässt sich bei einer Rürup- oder Basisrente nicht auszahlen. Es soll ausdrücklich der Altersvorsorge dienen; deshalb zahlt es der Versicherer immer als lebenslange Rente aus. An dieser Stelle funktioniert der Rürup-Vertrag also ähnlich wie die gesetzliche Rente.

  • Die Kündigung einer Rürup-Rente ist grundsätzlich ausgeschlossen. Das bedeutet, dass ihr nicht einfach so an euer angespartes Guthaben kommt, da dieses ja auch ausdrücklich für die Altersvorsorge verplant sein sollte. Dennoch habt ihr – beispielsweise bei Zahlungsschwierigkeiten – die Option den Beitrag zu reduzieren, oder aber auch die Versicherung ganz beitragsfrei zu stellen.

  • Eine Übertragung der Rürup-Rente auf jemanden anderes, oder aber auch das Vererben und Beleihen des Guthabens ist nicht möglich. Viele Versicherer bieten aber die Möglichkeit, dass im Todesfall während der Beitragszahlung das bisher angesparte Guthaben an den Ehepartner, den eingetragenen Lebenspartner oder an kindergeldberechtigte Kinder ausgezahlt wird. Somit ist euer Guthaben auch im Fall der Fälle nicht verloren.

  • Auch für die Rentenphase kann man vereinbaren, dass im Todesfall weiterhin Renten an die Hinterbliebenen ausgezahlt werden.

 

Ihr habt jetzt auch die wichtigsten Besonderheiten gesehen, die es bei der Rürup Rente gibt. Diese werden deshalb gestellt, weil der Staat über die steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge massiv bei der Altersvorsorge mithilft. Dafür aber auch sicherstellen will, dass das Geld auch wirklich für die Altersvorsorge genommen wird. Lasst euch einfach ausrechnen, wie groß die steuerlichen Effekt bei euch sind und ob die Schicht 1 – auch mit den genannten Einschränkungen – nicht eine  sinnvolle Alternative für euch sein kann. Wer lässt sich schon nicht gerne bei der Altersvorsorge vom Staat fördern?

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Dieses Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine Anlageempfehlung noch ein Kaufangebot dar. Die Informationen wurden sorgfältig aufbereitet, eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden . Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers zum Zeitpunkt der Ausarbeitung. Die gegenseitigen Ansprüche aus einem Versicherungsvertrag finden sich in den entsprechenden Versicherungsbedingungen. Verbindliche Auskünfte zu Steuerfragen erteilen ausschließlich Finanzämter und steuerberatende Berufe. 

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